Zusätzlich zu unserem Projekt GEWALTFREI LERNEN starteten wir ab dem Schuljahr 2022 wir das Projekt LUBO AUS DEM ALL.
Jedes Schuljahr startet in zweiten Klassen unserer Schule das Präventionsprogramm „Lubo aus dem All“. Durchgeführt wird es von der Schulsozialarbeiterin und den jeweiligen Klassenlehrerinnen, welche die Inhalte des Trainings auch in den Unterrichtsalltag einfließen lassen. Dieses Sozialtraining wurde von der Universität zu Köln (Heilpädagogische Akademie für Erziehungshilfe und Lernförderung) zur Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenz entwickelt. Das Programm wurde wissenschaftlich als besonders wirksam evaluiert.
Die Kinder durchlaufen in der Schuleingangsphase mindestens 30 Trainingseinheiten, welche in drei Bausteine unterteilt sind. Begleitet wird der Unterricht von der Handpuppe „Lubo aus dem All“. Lubo ist daran interessiert von den Kindern etwas über Gefühle und Verhaltensweisen des sozialen Miteinanders von den Menschenkindern auf der Erde zu lernen.
Erster Baustein: Grundlagentraining
Im Grundlagentraining werden grundlegende Inhalte und Basiskompetenzen rund um das Thema Gefühle erarbeitet. Im ersten Schritt geht es dabei um das erkennen und interpretieren von eigenen Gefühlen und den Gefühlen der anderen. Erarbeitet werden die Gefühle: Wut, Trauer, Freude, Angst, Entspannung und Stolz. Ziel ist es, dass die Kinder am Ende der Einheit in der Lage sind die Gefühle erkennen und benennen zu können. Das gebastelte Stimmungsherz hilft auch danach den Emotionen Ausdruck zu verleihen und innerhalb der Klasse eine Kultur der Fürsorge zu entwickeln („Was ist los?“, „Wie können wir dir helfen?“).
Zweiter Baustein: Emotionsregulierung
Im zweiten Baustein erlernen die Kinder gezielte Strategien wie sie ihre Emotionen regulieren können und erarbeiten sich gemeinsam Handlungsalternativen. Als zentrales Symbol wird die „Stopp-Ampel“ eingeführt. Sie erinnert die Kinder in schwierigen Situationen daran, zu stoppen, zu überlegen und erst dann zu handeln. Der Erwerb von Emotionsregulationsstrategien hilft dabei in emotional aufwühlenden Situationen nicht affektiv, sondern überlegt zu handeln.
Dritter Baustein: Transfer- und Problemlösetraining
Der dritte Baustein nimmt die meiste Zeit in Anspruch, da in diesen Einheiten die erlernten Strategien eingeübt werden. Von zentraler Bedeutung ist die „Problemlöseformel“, welche Lubo gleich zu Beginn des letzten Bausteins einführt. Dieses 5-Schritte-Modell soll den Kindern dabei unterstützen mit schwierigen sozialen Situationen umzugehen.
Quellen und weitere Informationen
- Hillenbrand, Hennemann, Hens, Hövel (2015): „Lubo aus dem All“- 1. und 2. Klasse. Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen. Ernst Reinhardt Verlag München Basel (3.Auflage)